Plagegeister
Eine Nacktschnecke als parasitärer Untermieter auch einer Porites Steinkoralle
Text und Fotos: Michael Mrutzek

Mit Importen von Importen von Stein-und Weichkorallen, kommen immer wieder neue und unbekannte Plagegeister in unsere Meerwasser-Aquarien. In der Maiausgabe habe ich über eine auf die Acropora formosa – Gruppe spezialisierte Nacktschnecke berichtet. Nachfolgend möchte ich eine weitere parasitäre Nacktschnecke vorstellen, die ich auf einer Porites –Steinkoralle entdeckte.

Die bei einen Indonesien-Import eingeführte Steinkorallen der Gattung Porites ( voraussichtlich Porites lutea) ist mir am Anfang nichts besonderes Aufgefallen. Die Korallen, die reichlich mit den schönen Röhrenwürmern( Spirobranchus giganteus) ging einige Stunden nach dem umsetzten, was durch ein langsames zutropfen von Aquarienwasser geschehen ist, sehr schön auf. Die Polypen der Korallen waren ganz geöffnet und die Röhrenwürmer zeigten sich fast ausnahmslos.
Auch an den Folgetagen viel mir nichts besonderes auf und freute mich an dem herrlichen Anblick der neu erworbenen Steinkoralle. Auch eine Woche nach dem einsetzen war alles in Ordnung. Lediglich eine kleine Stelle am Rand der Porites zeigte keine Polypen mehr und bei näherer Betrachtung konnte man etwas abgestorbenes Gewebe erkennen. Damals schob ich diese Stelle auf einen Transportschaden zurück , der durch eine Druckstelle entstanden sein könnte. Da meine Wasserwerte in einen optimalen Bereich sind, hatte ich die Hoffnung, daß sich diese Stelle wieder schließen würde.
Meine Wasserwerte: Ph 7.85( morgens) 8,30 (abends),No2 nN,No3 nN,PO4 kleiner 0.1mg/l.,KH 9;CA 440mg/l.,MG 1500 mg/l. ; Salzdichte 1.024
Eine andere Porites Art (P. Cylindrica) stand hervorragend und hatte innerhalb von drei Monaten alle leichten Transportschäden geschlossen.
Diese aber nicht, denn die Stelle wurde größer.
Um der Koralle zu helfen, entschloß ich mich die Korallen in einer PVP-Jod Lösung zu baden. Diese Methode hatte mir in den letzten Jahren immer mal wieder bei kleineren bakteriellen Infekten geholfen und so versuchte ich dies hierbei auch. Nach dem 5 minütlichen Bad in der Stammlösung, betupfte ich die Korallen zusätzlich direkt an der defekten Stelle mit unverdünnter Lösung mit einen Q-Tip. Nach dieser Aktion habe ich die Korallen wieder an Ihren Platz im Aquarium gestellt um am nächsten Tag zu sehen, ob der Defekt zum stoppen gebracht werden konnte.
Es war nicht weiter gegangen und ich dachte, das meine Behandlung geholfen hatte.
Tage darauf wurden aber leider die Stellen wiedererwartend doch größer und ich wußte nicht was es war. Da ich aber auch gern Nachts in mein Becken mit Hilfe einer Taschenlampe schaue, war ich erschrocken, was ich da auf der Koralle entdeckte. Es war eine Schnecke, die sich über die Porites hermachte und fleißig an der Stelle fraß.
Tagsüber ist dies Schnecke nicht zu sehen und auch bei geöffneter Porites ist diese Schnecke kaum von der Steinkorallen zu unterscheiden, da diese super getarnt fast aussieht, wie eben diese Steinkorallen in geöffneten Zustand
.

Nachdem ich nun einwandfrei den Freßfeind ausgemacht hatte, wurde die Koralle untersucht und ich fand zwei dieser Nachktschnecken auf der Porites. Umgehend beseitige ich diese etwa 2 cm großen klebrigen Schnecken von der Steinkoralle. Bei genauem Untersuchen fand ich auf den lichtabgewandten Teilen der Koralle zwei  ca. markstückgroße Gelege , die ich mit einer Zahnbürste entfernte und dann in einer Schale mit Salzwasser spülte bevor ich diese wieder in mein Aquarium zurückführte.
Die defekte Stelle hatte bei erkennen der Nacktschnecke bereits eine Größe von  ca. 4 x 4 cm, die aber nicht größer wurde. Die Koralle  blieb nach der Behandlung einige Tage geschlossen, bildete den bekannten “Hautfilm” um sich zu Häuten und ging zwei Tage später  wieder vollständig auf .
Alle paar Tage kontrollierte ich die Koralle, ob noch Schnecken zu finden waren, aber glücklicherweise hatte ich wohl alle abgesammtelt und das Gelege ebenfalls vollständig beseitigt.
Es ist nur anzuraten alle neuen Korallen genausten zu untersuchen und ggf. auch Nachts  mit einer Taschenlampe zu kontrollieren um solche unangenehmen Untermieter möglichst rasch zu erkennen und beseitigen zu können
.